Tag der offenen Tür bei der Psychologischen Beratungsstelle Offenburg
Alle Interessierten können sich in der Okenstraße 26 ein Bild von der Arbeit der Psychologischen Beratungsstelle machen und an vielen Mitmach-Angeboten teilnehmen.
Psychologen, Erziehungswissenschaftler, Sozial- und Heilpädagogen arbeiten in der Beratungsstelle, deren Arbeit zu großen Teilen vom Ortenaukreis finanziert wird. Sie erfüllen den gesetzlichen Auftrag, Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern niederschwellig und kostenfrei bei Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten, psychischen und sozialen Problemen zu helfen.
"Als Erziehungsberatung hat man 1970 angefangen", weiß die Leiterin der Beratungsstelle, Alexandra Gimbel: "Heute fangen wir viel von dem ab, wo Eltern, Kitas und Schulen an ihre Grenzen kommen." Als sie vor zehn Jahren anfing, gab es pro Jahr rund 650 Fälle. Inzwischen seien es 1150. Jedes Jahr steige die Zahl der Hilfesuchenden um etwa zehn Prozent. "Die Familien sind belasteter als früher", stellt die Leiterin fest.
Alexandra Gimbel hat in ihrem Beratungszimmer eine Handpuppe, die aussieht wie ein Hummer. "Kinder lieben den Kummer-Hummer", sagt sie. Ihm könnten sie alles erzählen, was sie belaste. Die Beratung könne Eltern in der Erziehung und bei Problemen in der Partnerschaft stärken. Oft kämen Jugendliche, die sich alleine anmelden und Fragen und Ängste loswerden möchten.
Anfangs bestand die Beratungsstelle aus zwei Fachkräften und einer Sekretärin und hatte ihren Sitz bis 1984 in der Hildastraße. Mitte der 1970er Jahre wurde die Außenstelle Oberkirch als Anlaufstelle für das Renchtal eröffnet. Heute gehören 14 Fachkräfte mit 8,2 Vollzeitstellen und drei Assistenzkräfte zum Team. Eine Fachkraft hat bis zu acht Beratungstermine pro Tag. Es klingelt sehr oft an der Tür der gelben Villa in der Okenstraße 26.
Wer einen Termin braucht, bekommt einen Termin, ist das Motto der Psychologischen Beratungsstelle. Mehr als die Hälfte der Ratsuchenden komme drei bis fünf Mal, berichtet die stellvertretende Leiterin der Beratungsstelle, Sandra Siehl. Manche Klienten begleitete man etwas länger. Die Beratungszimmer sind freundlich eingerichtet. Es gibt zusätzliche Therapieräume mit vielen Spielmöglichkeiten. "Wir lachen auch viel", sagt die Sozialpädagogin: "Die Kinder kommen gern wieder."
Zusätzlich macht die Psychologische Beratungsstelle Offenburg immer wieder Gruppenangebote, etwa für Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) oder für Jugendliche, deren Eltern suchtkrank oder psychisch erkrankt sind. Seit 2009 bietet die Psychologische Beratungsstelle im Auftrag des Ortenaukreises Frühe Hilfen für Schwangere sowie Eltern mit Kindern bis zu drei Jahren an.
Am Aktionsnachmittag am 1. Oktober bekommen die Besucher Einblicke in die Räume in der Okenstraße 26. Sie können eine Frage mitbringen und eine Kurzberatung dazu bekommen. Dazu gibt es Kuchen, Eis und die Gelegenheit, Tischkicker, Billard und Gesellschaftsspiele zu spielen.
Kontakt: pb.sekretariat@caritasvorort.de (nach Klick auf die E-Mail-Adresse öffnet sich ein Nachrichtenfenster), Telefon 0781 790120.
Alexandra Gimbel leitet die Psychologische Beratungsstelle Offenburg seit zehn Jahren. Sie besteht bereits seit 1970. Das wird am 1. Oktober mit einem Tag der offenen Tür gefeiert.